Kelter in Abbecke
Kelter in Abbecke

Geschichte

245 Jahre Kolonie Abbecke!

Auszug aus der Entstehungsgeschichte von Abbecke

(Abbache, Abbieke, Abbeeke, Abbecke)

 

Mit freundlicher Genehmigung von Willi Heise †, Ortsheimatpfleger  von Sievershausen.

Die “Abbache aus dem Sandbrunnen“ im Solling schien Kurfürst Georg von Hannover als Lebensader stark genug, um am Rande des Solling die Ansiedlung von bauwilligen Land- und Waldarbeitern zu erlauben.

1777 hatten die ersten Siedler begonnen, ihre Häuser zu bauen. Sie entstanden an der idyllischen Waldecke des Solling, abseits der großen Strassen.

Die Entstehung der Kolonie verursachte großen Protest der umliegenden Ortschaften. Ein Empörungsschreiben über das Amt Hunnesrück an die Regierung vermochte aber nicht “Kurfürstliche Durchlaucht“ zu veranlassen, die Bauerlaubnis zurückzunehmen.

Wie konnte man dort das Siedeln erlauben? Dort, wo es nach Meinung der Obrigkeit keine Kontrolle gab, um Waldfrevel und Wilderei wirksam unterbinden zu können!

Die Geschichte hat gezeigt, dass die Bedenken der Obrigkeit gerechtfertigt waren.

Die ersten “Anbauern“ in der Kolonie waren aber keine Sievershäuser. Daniel Fricke, Ackermann aus dem Raum Oberweser/Uslar, baute die erste “Brinksitzerstelle“.

Aus den Büchern der Kirchengemeinde Sievershausen kann man folgende Daten entnehmen:

1785 wurde Gottfried Bremer, Leineweber aus Heinade, Anbauer in der Kolonie. Er siedelte mit Sohn Franz Heinrich und dessen Ehefrau Engel Sabine Garbelmann.

Im gleichen Jahr erwarben Johann Jürgen Wicken und Ehefrau Marie Christine Schrader aus Einbeck eine Brinksitzerstelle. Marie Christine Schrader war eine gebürtige Sievershäuserin.

Auch die ersten “Dörfler“, Carl Melching und Eleonore Schwerdtfeger sowie Justus Schwerdtfeger und Juliane Melching bezogen in dieser Zeit ihr neues Haus in der Kolonie.

Um 1790 baute der Verwalter auf Friedrichshausen, Johann Heinrich Gutreise, aus Hohnstedt gebürtig, für seinen Sohn Carl Friedrich eine Brinksitzerstelle; im Jahr 1800 heiratete Carl Friedrich die 18jährige Tochter des Johann Jürgen Wicken, Sophie Louise.

1790 entstand auch schon die erste Gastwirtschaft: Der Branntweinbrenner Heinrich Christoph Münter aus Markoldendorf eröffnete sie  mit seiner Ehefrau Henriette Überfeldt, die aus Hannover kam. Schon im Jahr 1800 verließen die Münters wieder die Abbecke; August Moritz, mit seiner Ehefrau Elisabeth Kümmerling, von unbekannter Herkunft, übernahm den Krug. Aber dieses Ehepaar verließ 1805 die Kolonie mit unbekanntem Ziel.

Die Gastwirtschaft blieb: Heinrich August Wedekind, ein Rosshändler aus Sievershausen, versuchte als dritter Wirt sein Glück. Es schien ihm hold zu sein, denn erst im Jahr 1835 verkaufte er sein Anwesen an den Forstaufseher und Gastwirtssohn Franz Kreikenbaum aus Linnenkamp. Mit seiner Ehefrau Caroline Hase aus Wellersen, die im Hause seiner Eltern in Diensten stand, sind sie die Stammeltern des letzten Gaststätteninhabers Walter Kreikenbaum. Mit seiner Ehefrau Brunhilde, geborene Wehrhahn, waren sie bis in unsere Zeit hinein die Inhaber des Gasthauses “Zum Sollinger Wald“, das heute leider nicht mehr besteht.

 

 

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